Eine Nummer » rund um die Uhr » an 365 Tagen » 112

Follow us!

IVENA startet in der ILS Oberpfalz-Nord




Notfallversorgung wird digital vernetzt
Alle Kliniken liefern in Echtzeit aktuelle Daten

Weiden, 10. Februar 2025 – Ein schwerer Unfall auf der A93. Mehrere Verletzte, darunter ein Patient mit inneren Blutungen. Jede Minute zählt. Doch welches Krankenhaus hat gerade ein freies Bett in der passenden Fachabteilung? Genau hier setzt das digitale System IVENA an, das heute in der ILS Oberpfalz-Nord offiziell in Betrieb genommen wurde.

Das Interdisziplinäre Versorgungsnachweis-System (IVENA) ermöglicht eine Echtzeit-Übersicht über freie Krankenhauskapazitäten in der Region. Die Integrierte Leitstelle kann dadurch sofort erkennen, welche Klinik im Versorgungsbereich für den jeweiligen Patienten die beste Wahl ist – und diesen gezielt dorthin bringen. Das spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern verbessert auch die Qualität der Versorgung.

Alle Kliniken sind dabei – sechs Monate Vorbereitung

Seit einem halben Jahr laufen die Vorbereitungen für den heutigen Start. Alle Kliniken im Versorgungsbereich der ILS Oberpfalz-Nord haben sich intensiv auf die Einführung von IVENA vorbereitet und liefern nun aktuelle Daten aus ihren Häusern. Dazu gehören das Krankenhaus Tirschenreuth und Kemnath, das Bezirksklinikum Wöllershof, das Klinikum Weiden, das Klinikum St. Marien Amberg, das St. Anna Krankenhaus Sulzbach-Rosenberg, die St. Johannes Klinik Auerbach, die Asklepios Kliniken Burglengenfeld, Oberviechtach und Lindenlohe sowie das Krankenhaus St. Barbara in Schwandorf.

Mit IVENA machen wir einen riesigen Schritt in die digitale Zukunft der Notfallversorgung“, bestätigt auch Jürgen Meyer, Pressesprecher der ILS Oberpfalz-Nord. „Durch die Echtzeit-Daten wissen unsere Disponenten sofort, wo sie den Patienten optimal versorgen lassen können. Die Zeit, die wir dadurch sparen, kann im Ernstfall effizienter Leben retten.“

Auch die Klinken und Krankenhäuser begrüßen die Einführung des Systems: Die Ärztliche Direktorin der KNO, Prof. Dr. Dorothee Bremerich, betont: „Für uns bedeutet IVENA mehr Planungssicherheit. Wir sehen, welche Patienten auf uns zukommen und können uns gezielt vorbereiten. Gerade bei Schwerverletzten oder Patienten mit speziellen Anforderungen ist das ein großer Vorteil.“

So funktioniert IVENA in der Praxis

Sobald ein Notruf eingeht, kann die Leitstelle in IVENA in Sekundenschnelle sehen, welche Klinik im gesamten Versorgungsnetz freie Kapazitäten hat – und zwar nicht nur in der Oberpfalz, sondern auch in angrenzenden Regionen wie Bayreuth, Nürnberg oder Hof.

Das bedeutet: Patienten können nicht nur innerhalb des eigenen Leitstellenbereichs optimal verteilt, sondern auch gezielt in umliegende Krankenhäuser vermittelt werden. Dadurch werden Engpässe vermieden und die ILS verliert keine wertvolle Zeit mit telefonischen Abfragen.

Ein großer Schritt für die Region

Mit der Einführung von IVENA schaffen wir eine moderne, digitale Lösung für eine noch effizientere Notfallversorgung in unserer Region“, sagt Katja Sonnauer, Geschäftsleiterin des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Oberpfalz-Nord. „Unser Ziel ist es, die Abläufe zwischen Leitstelle, Rettungsdienst und Kliniken weiter zu optimieren, damit Patienten so schnell und gezielt wie möglich versorgt werden können.

Der ZRF Oberpfalz-Nord hat dafür eine wichtige finanzielle Grundlage geschaffen: Die Implementierungskosten in Höhe von 53.000 Euro wurden zunächst vom Zweckverband vorfinanziert. Die Gesamtkosten für IVENA werden jedoch zu 100 % durch den Freistaat Bayern getragen, was die flächendeckende Einführung des Systems ermöglicht. Die jährlichen Wartungskosten von 15.000 Euro übernimmt der ZRF gemeinsam mit seinen Verbandsmitgliedern.

Diese Investition ist gut angelegt, denn sie verbessert nicht nur die Patientenversorgung, sondern erleichtert auch die Arbeit der Rettungskräfte und Kliniken erheblich“, so Sonnauer weiter. „Mit IVENA gehen wir in der Oberpfalz einen wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung und zukunftsfähiger Notfallsteuerung.“

Bild. Jürgen Meyer